Die lateinamerikanischen Tänze
Samba:
Die Samba kommt aus der Stadt des “Carneval dos Brasil”, nämlich Rio de Janeiro in Brasilien. In seiner für den Tanzsport leicht abgewandelten Form hat sich nichts an seiner Aussage dem Publikum gegenüber geändert. Er soll mit seinem schnellen 2/4 Takt den Menschen die ausgelassene Freude an der Bewegung und den Spaß am Tanzen vermitteln.
Cha Cha Cha:
Der ursprünglich aus Cuba stammende ChaChaCha soll einen frechen und spritzigen Flirt zwischen dem Mann und der Frau vermitteln, der aber letztendlich ohne Folgen bleibt. Durch seine überraschenden und oft raffinierten Figuren hält er für die Zuschauer stets die eine oder andere Überraschung parat.
Rumba:
Als erotischster aller lateinamerikanischen Tänze steht die ebenfalls aus Cuba stammende Rumba für das Werben des Mannes um die Frau. Dabei schwelgt die Frau zwischen Hingabe und Flucht, während der Mann versucht, die Dame durch seine eleganten Annäherungsversuche letztendlich für sich zu gewinnen.
Paso Doble:
Der Exot unter den lateinamerikanischen Tänzen ist der aus Spanien kommende Paso Doble. Als einziger Europäer ist er mit seinem 2/4 Takt auch der schnellste aller Turniertänze. Einem Stierkampf nachempfunden verkörpert der Tänzer den Torero und die Dame nicht den Stier, sondern zum einen die Capa – das rote Tuch, welches der Torero gekonnt in Szene setzt – und zum anderen eine elegante spanische Flamencotänzerin.
Jive:
Der Jive kommt ursprünglich aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Von dort aus importierten ihn die amerikanischen GIs nach dem 2. Weltkrieg nach Europa, wo er sehr schnell zum Lieblingstanz der dortigen Jugend avancierte. Durch seine freche und ausgelassene Art und die vielen verschiedenen Elemente aus Rock’n Roll, Boogie Woogie und Chitabourg springt seine vermittelte Lebensfreude auch sofort auf die Zuschauer über.
Die Standard-Tänze
Langsamer Walzer:
Den langsamen Walzer (auch Slow Waltz oder English-Waltz genannt) zeichnet die Eleganz und Leichtigkeit aus, mit der die Tänzer über das Parkett schweben. Er entwickelte sich in den 20er Jahren in England aus dem Boston, dessen gerade und lineare Bewegungen sich in raumgreifende Drehungen verwandelten. Das Paar schwingt wie ein Pendel von Höhepunkt zu Höhepunkt. Später kamen nach und nach noch Foxtrottschritte dazu. Obwohl der Langsame Walzer als schwierigster der Standardtänze gilt, ist er bei den Tänzern sehr beliebt.
Tango:
Es wird vermutet, dass der Tango seine Wurzeln in den Slums und Hafenvierteln von Buenos Aires hat. Er wurde durch die spanische Habanera und die argentinische Milonga beeinflusst, besteht aber auch aus spanischen Elementen. Der heutige Tango wurde aus der französischen Version des Tanzes entwickelt. Im Gegensatz zu anderen Tänzen wird der Tango ohne Heben und Senken getanzt, sondern auf einer tieferen, stabilen Ebene mit gleichmäßig stark gebeugten Knien.
Wiener Walzer:
Der Wiener Walzer verkörpert unbestritten die Königsdisziplin der Standardtänze und kann auf eine Jahrhunderte lange Tradition (12./13. Jhdt.) zurückblicken. 1787 wurde in der Wiener Oper durch eine italienische Gruppe eine “verfeinerte” Version des Walzers getanzt, auf deren Basis der heutige Wiener Walzer aufbaut. Sein Reiz liegt zweifelsohne in seinem berauschenden Körperschwung. Unermüdliche Drehungen in Perfektion getanzt verleihen diesem Tanz den Charme vergangener Zeiten.
Slowfox:
Der Slowfox hat seinen Ursprung in der Jazzmusik der Schwarzen, die darauf in New York tanzten, bevor er 1915 in England derart verändert wurde, dass weichere und fließendere Bewegungsabläufe entstanden. Heute macht britische Gelassenheit diesen Tanz zu einem weit ausgreifenden Erlebnis. Er gilt als der elegante Bruder des Quicksteps und ist einer der schönsten, aber auch einer schwersten Standardtänze.
Quickstep:
Historisch betrachtet entwickelte sich der Quickstep gegen Ende des 19. Jahrunderts in Nordamerika aus den Tänzen “Boston” und “One-Step” (im Deutschen auch “Schieber” genannt). Um 1925 entstand dann in England aus dem Charlston, kombiniert mit schnellen Foxtrottschritten der heutige Quickstep. Typisch ist ein Wechsel von langesamen “Slow- “und schnellen “Quick-” Schritten, ein Feuerwerk flinker Bewegungen und Schritte, die fließender kaum sein könnten.